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AfD
Rechtsextremist Gedeon soll aus Landtagsfraktion ausgeschlossen werden

Stuttgart. Mitte Juni wird die nationalkonservative AfD-Landtagsfraktion einen ihrer 23 Abgeordneten ausschließen, wie Fraktionschef Jörg Meuthen ankündigte. Es handelt sich um den 69-jährigen Rechtsextremen und Antisemiten Wolfgang Gedeon aus dem Wahlkreis Singen-Stockach, der bereits 2012 durch sein Pamphlet „Der grüne Kommunismus und die Diktatur der Minderheiten“ bekannt wurde.
Darin wetterte er gegen „radikalen Feminismus, Migrantismus und Homosexualismus“. Schuld daran seien die EU, der Islam und die Zionisten. Holocaust-Leugner nimmt er in Schutz. Der Judenmord sei zwar „eine gewisse Schandtat“, aber eine „legitime, wenn auch gegebenenfalls falsche Ansicht“.
Nach Recherchen der Südwestpresse habe Meuthen, zugleich Bundesvorsitzender der AfD, dies bereits im Jahr 2013 gewusst, wie eine E-Mail beweise. Gedeon hatte damals eine Konstanzer Erklärung verfasst, die Thesen des angeblichen Geheimprotokolls „Die Weisen von Zion“ enthalte – eine weltweit verbreitete Hetzschrift.
Der Politikwissenschaftler und Extremismusforscher Pfahl-Traugheber sagt dazu, es handle sich um einschlägige Verschwörungstheorien und rechtsextremistischen Geschichtsrevisionismus, und zwar aus einer christlich-fundamentalistischen Perspektive.
Gedeon sei zwar kein Neonazis, ziehe aber mit seinen kruden Phrasen rechte Wähler an. Man darf gespannt sein, ob die AfD-Fraktion die notwendige 2/3-Mehrheit erreicht. Sollte sie nicht zustandekommen, hat Fraktionsvorsitzender Meuthen seinen Abgeordneten bereits mit Rücktritt gedroht.

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