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Jagststerben
Größte Flusswasservergiftung seit Jahrzehnten

Schwäbisch Hall / Künzelsau. Nach einem Großbrand in Kirchberg an der Jagst im Landkreis Schwäbisch Hall war mit dem Löschwasser der Kunstdünger Ammonium in den Fluss gelangt. Der für Fische zum Überleben kritische Ammonium-Wert wurde 200-fach überschritten. Auf einer Länge von 30 Kilometern sind fast alle Fische in der Jagst erstickt.
Die Schadstoffwelle in der Jagst hat bereits die Kreisgrenze vom Hohenlohekreis zum Landkreis Heilbronn überschritten.
Dr. Matthias Neth, Landrat des Hohenlohekreises, ist dankbar: zum einen für die gute Zusammenarbeit mit den Nachbarlandkreisen und zum anderen für die freiwillige Unterstützung von zahlreichen Helferinnen und Helfern.
Das Hauptaugenmerk liegt derzeit auf der Erhöhung des Sauerstoffgehalts des Flusses durch Belüftungsrohre. Es wird nach Bedarf gelüftet, vor allem aber über Nacht. Grund dafür ist das natürliche Sinken des Sauerstoffgehalt im Wasser über Nacht. Ein weiterer Grund sind die Verwesungsprozesse toter Fische, die dem Wasser zusätzlich Sauerstoff entziehen.
Außerdem wird dringend darauf hingewiesen, dass die Bevölkerung Abstand von der Lobenhausener Mühle nimmt und auf Besichtigungsfahrten an die Brandstelle verzichtet. Es finden immer noch laufende, gefährliche Arbeiten vor Ort statt.
Landrat Matthias Neth wies darauf hin, dass es noch Jahre dauern werde, bis die Jagst vollständig wiederhergestellt sei.

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