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Landtagswahl
Politikstilwandel in Baden-Württemberg

Ulm. Im Vorfeld der Landtagswahl gewinnen die Wahlforschung und Meinungsumfragen wieder an Bedeutung. Dazu gehören auch Fragen nach Haltungen und Wertorientierungen des Wahlvolks, wie sie der Freiburger Politikprofessor Ulrich Eith nun In der Südwestpresse beantwortet. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sich in den fünf grün-roten Regierungsjahren mehr ein Stil- als ein Wertewandel vollzogen habe.

Den Grünen sei es gelungen, sich seit längerem auch als Bewahrer konservativer Werte und der Wertschätzung des ländlichen Raums zu zeigen. Der bürgernahe Regierungsstil von Ministerpräsident Winfried Kretschmann sei sowohl bei der städtischen Bevölkerung als auch im ländlichen Raum gut angekommen. Er stehe für Wertetradition, aber auch einen angemessenen Wandel.

Im Gegensatz dazu habe die Landes-CDU gerade durch den abgehobenen Stil von Stephan Mappus viele christdemokratische Wähler befremdet. Durch den sozialen Wandel mit dem Bedeutungszuwachs sozialer Medien und den neuen sozialen Bewegungen haben sich die Grünen ansatzweise zu einer Volkspartei entwickelt, während die SPD seit Gerhard Schröders Kanzlerschaft viele traditionelle Wähler verloren habe.

So habe sich nach 60 Jahren schwarz-gelber Regierungszeit ein Wandel vollzogen, der zu mehr Bürgerdemokratie und einer Ökologisierung der Politik geführt habe, die von vielen auch ökonomisch als erfolgreich bewertet werde. Wie sich die bürgerliche Wählerschaft angesichts der Flüchtlingsdiskussion und einer veränderten Familienpolitik verhalten wird, bleibt spannend, zumal der Wahlausgang völlig offen sei.

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